Nigeria, der Anbau von Reis
Rekordernte dank neuer Anbautechnik erwartet
Nigerianische Farmer lernen Umgang mit Reis-Setzlingen – Landwirtschaft bietet Jugendlichen gute ökonomische Perspektiven
Reis hat in Nigeria in den letzten Jahren eine wachsende Bedeutung als Grundnahrungsmittel erlangt. Allerdings wird das Potenzial zurzeit kaum ausgeschöpft, so dass noch überwiegend Importe aus Asien auf den Markt kommen. Nach den GAP-Prinzipien lässt sich nicht nur die landesweite Anbaufläche mehr als verdoppeln, sondern auch der Ertrag pro Hektar. Demnach werden bei einem willkürlichen Ausstreuen der Saat maximal ein bis zwei Tonnen Reis pro Hektar erzielt. Bei einem systematischen Einpflanzen sind bereits vier bis fünf Tonnen möglich. Dies kann um eine weitere Tonne gesteigert werden, wenn man zunächst kleine Setzlinge heranzüchtet, die nach etwa drei Wochen umgesetzt werden – wie jetzt in Buruku. Allerdings ist diese Methode sehr arbeitsintensiv, so dass sie nicht überall angewendet wird.
Den praktischen Instruktionen auf dem Feld geht ein theoretischer Unterricht im Klassenzimmer voraus. Im Handbuch der Famer Business School (FBS) zeigt die fiktive Bäuerin Aminat sehr anschaulich, wie man mit GAP-Methoden eine Rekordernte erzielen kann. „Farming is Business“, lautet die Devise, also müssen die Bäuerinnenn und Bauern geschäftstüchtig denken. Dies wurde in der Vergangenheit selten so gesehen. Meistens war man schon froh, wenn man das Existenzminimum der eigenen Familie sichern konnte.
Für die Farmer aus Buruku könnte das Unternehmen Tsefan im nahe gelegenen Gboko ein guter Vertragspartner sein. Bei einer Werksbesichtigung kann man beobachten, wie die frisch geernteten Reiskörner von der Spreu befreit und mehrfach gewaschen werden, um die Stärke heraus zu filtern – wie der Reis dann in heißem Wasser zwölf Stunden lang eingeweicht, anschließend gedämpft und wieder getrocknet wird und zum Entfernen der Schale eine Mühle durchläuft, bis er endlich in die Säcke für den Verkauf abgefüllt werden kann. Es ist ein äußerst aufwändiger Prozess, der viele Arbeitsplätze bietet – gerade auch für Frauen.
Text Annedore Smith / GIZ