Das Fischen und Verarbeiten von Alaska- Seelachs, der eigentlich ein Dorsch ist

Einer der geschäftigsten Fischereihäfen der USA ist Dutch Harbor auf der Insel Unalaska in der südlichen Beringsee.

Von hier stechen die Fisch-Trawler in See. Die Fangzeit wird pro Jahr auf zwei Zeiträume verteilt. A-Saison vom 20. Januar bis Mitte April und  B-Saison vom 10. Juni bis Ende Oktober.

In diesen Zeiträumen heißt es dann maximal viel Alaska-Seelachs zu fangen. Zeit und Treibstoff sind Geld.

Die Trawler sind oft bis zu einer Woche auf See. Nur wenn die Schifftanks voll sind, lohnt sich die harte Arbeit. Bis zu 300 Tonnen können die Tanks aufnehmen.

Nachdem mit modernen Radarsystemen ein ausreichend großer Schwarm Fische ausgemacht worden ist, wird das Schleppnetz ins Meer abgelassen. In der Beringsee werden über 95% der Fänge mit Schleppnetzen gefischt, häufig auch mit Bodenkontakt.

Das Netz wird dann so lange „geschleppt“ bis es voll ist. Bis zu 120 Tonnen Fisch pro Fang.

Beifang bleibt nicht aus, Haie sind dabei nicht selten.

Sind die Tanks, voll geht es weiter nach Akutan. auch eine der Aleuten Inseln. Im Hafen von Akutan wird der Fisch dann vom Schiff gepumpt und über Fließbänder zur weiteren Verarbeitung in die Fabrik transportiert. Hier sind Arbeiter aus der gesamten Dritten Welt beschäftigt. Eine Schicht dauert mindestens 12 Stunden, üblich sind aber 16 bis 18 Stunden  pro Tag.

Zuerst wird der ganze Fang unter sterilen Bedingungen handsortiert, maschinell geköpft, gehäutet und filetiert. Anschließend werden die einzelnen Filets nochmal per Hand sortiert, abgewogen und tiefgefroren.

In diesen tiefgefrorenen Blocks kommt der sogenannte Alaska-Seelachs, der eigentlich gar kein Lachs sondern ein Dorsch ist, nach Deutschland, wo er hauptsächlich zu Fischstäbchen oder Schlemmerfilet verarbeitet wird.

Text Christoph Mohr